Vier Fragen an Marion Daube

  • 02.11.2022

Marion Daube, der Zentralvorstand hat Sie zur neuen Direktorin Frauenfussball gewählt. Damit sind Sie ab sofort die Hauptverantwortliche für die Weitentwicklung des Frauenfussballs in der Schweiz.

Empfinden Sie mehr Last oder Lust für diese grosse Aufgabe?

Marion Daube: Ich spüre eine grosse Freude und danke dem Zentralvorstand für das Vertrauen, das er mir schenkt. Ich empfinde auch eine grosse Verantwortung für diese tolle Aufgabe und möchte diese mit allen zusammen im Fussballverband angehen. Seit Anfang 2022 habe ich die Schweizer Kandidatur für die UEFA Women`s Euro 2025 als Projektleiterin beim SFV geführt und vor zwei Wochen erfolgreich eingereicht. In dieser Zeit habe ich den Verband von innen sehr gut kennengelernt. Als Direktorin Frauenfussball will ich nun alle meine Erfahrungen, die ich in den letzten 13 Jahren als Geschäftsführerin der FCZ-Frauen und seit letztem Januar beim Verband sammeln konnte, dem Schweizer Frauenfussball weitergeben und mich für den Frauenfussball einsetzen. 

Ihre Vorgängerin Tatjana Haenni gilt als Pionierin des Frauenfussballs, die für die Interessen der Frauen gekämpft hat. Wie möchten Sie dieses Amt ausführen? 

Tatjana Haenni ist eine Pionierin auf dem Gebiet des Frauenfussballs und hat über Jahrzehnte sehr viel erreichen können. Mir ist es sehr wichtig, den Frauenfussball innerhalb des SFV nicht als Teil für sich, sondern als Teil des Ganzen zu betrachten. Dabei möchte ich die gesamte Fussballfamilie, Männer und Frauen, näher zusammenzubringen, das Potential und die Synergien im gesamten Verband nutzen. Dies beinhaltet unsere drei Kammern Swiss Football League, Erste Liga und Amateur Liga, die Regionalverbände, die Klubs, die Trainer/innen, Schiedsrichter/innen und weiterführend die Medien, Politik, Partner und Fans 

Sie beginnen offiziell am 1. Januar 2023 als neue Direktorin Frauenfussball. Wissen Sie schon, wie Ihre nächsten Wochen und Monate aussehen? 

Die Kandidatur wird uns in den kommenden Wochen noch sehr stark beschäftigen und ich werde alles dafür tun, dass wir die EM 2025 in die Schweiz holen können. Dies würde dem gesamten Frauenfussball einen enormen Boost verleihen. Es würde den gesteckten Zielen der bestehenden SFV-Strategie in der Umsetzung massgeblich helfen und das gesamte Land involvieren und präsentieren. Aktuell bin ich bereits eng in die Wahl einer neuen Trainerin oder eines neuen Trainers für unsere Frauen-Nati eingebunden. Dabei wollen wir die Weichen für eine erfolgreiche WM im nächsten Jahr stellen. Die WM ist ein kurzfristiges Ziel. Langfristig müssen wir weiterdenken. Wie können wir die U-Teams, den Nachwuchs stärken? Wie schaffen wir es, noch mehr Mädchen für den Fussball zu begeistern? 

Als Direktorin Frauenfussball leiten sie auch die Geschicke der AXA Women’s Super League mit. Wo sehen sie da noch Optimierungspotential? 

Auch hier haben wir viel Potential bei der Verbesserung der Strukturen, ebenso in der Kommunikation (TV, Medien) oder auf der kommerziellen Seite mit Partnern. Durch eine grössere Abdeckung können wir die Bekanntheit des Spitzenfussballs fördern. Auch im Einbezug und im Engagieren von neuen Partnern haben wir weiter Luft nach oben.

Vielen Dank für das Interview und alles Gute für die neue Aufgabe. 

SFV

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