Fortschritte in Magglingen für zwei Footuro-Spieler

22.02.2017 09:28

Fortschritte in Magglingen für zwei Footuro-Spieler

Mit Denis Zakaria und Nicolas Stettler bestreiten derzeit zwei talentierte Fussballer aus dem SFV-Programm Footuro die Spitzensport-Rekrutenschule in der Eidgenössischen Sportschule in Magglingen. Ein ideales Format, um die militärische Ausbildung mit dem Sport in Einklang zu bringen.

Für die beiden SFV-Auswahltrainer Heinz Moser und Reto Gertschen ist Besuchstag in der Spitzensport-Rekrutenschule der Schweizer Armee, die derzeit von 35 Sportlerinnen und Sportler belegt wird, darunter auch Denis Zakaria, Nicolas Stettler und ex U-21-Nationalspieler Martin Angha. Sie werden unter anderem von Oliver Riedwyl, dem Konditionstrainer des Schweizer A-Nationalteams, betreut.

Montag bis Mittwoch
Die Ende Oktober lancierte militärische Ausbildung ist dreigeteilt und gibt den Fussballern die Möglichkeit, für die abschliessenden Trainings und die Spiele sowie für Termine mit den Nationalteams freigestellt zu werden. Nur die ersten Wochen galten der militärischen Grundausbildung in Lyss. Danach folgte ein gemeinsamer Lehrgang mit der Ausbildung zum Militärsportleiter. Seit der Weihnachtspause sind die Fussballer jeweils von Montag bis Mittwochmittag in Magglingen und arbeiten mit Riedwyl, danach kehren sie zu ihren Clubs zurück und können sich auf die dortigen Spieleinsätze mit ihren Mannschaften vorbereiten. «Für das Fundament einer Karriere ist die Zeit hier in Magglingen durchaus wichtig», sagt Riedwyl, der ausführt, dass vor allem an der Explosivkraft gearbeitet werde. «Die Power in den Beinen ist entscheidend für eine internationale Karriere», weiss der Fachmann. Die Resultate, die die drei sehr individuell betreuten Fussballer in Magglingen in den Leistungstests abliefern, sind hoch erfreulich.

Oliver Riedwyl (Erster v.l.n.r); Martin Angha (Dritter v.l.n.r); Nicolas Stettler (Vierter v.l.n.r) und Denis Zakaria (Fünfter v.l.n.r)

Mehr Einsätze als vorher
Einen Nachteil, dass sie während ihrer Zeit in der Rekrutenschule, die noch bis zum 16. März andauern wird, den Anschluss an ihre Mannschaften etwas verlieren, sehen die drei Soldaten nicht. Im Gegenteil. Durch die einwandfreie Fitness sind die Leistungen sogar noch stabiler geworden. Die Kommunikation streicht auch Riedwyl hervor. «Es ist im Zusammenhang mit der Belastungsabstimmung sehr wichtig zu wissen, was der Athlet im Club gemacht hat und was er hier gemacht hat.» So gibt es hinter dem eigentlichen Wochenplan für die Spieler einen weiteren Plan, der sehr präzise auf die Bedürfnisse des einzelnen Spielers eingeht.
Denis Zakaria hat seine fussballerische Ausbildung in Genf beim Servette FC gemacht. Im Sommer 2015 wechselte er zum BSC Young Boys und hat sich dort sehr schnell zu einem unverzichtbaren Mann im zentralen Mittelfeld gemacht. Vor der EURO 2016 wurde er von Nationaltrainer Vladimir Petkovic ins definitive Kader berufen. Er ist in seiner Entwicklung schon einen Schritt weiter als etwa Nicolas Stettler, der Aussenverteidiger, der auf oberster Stufe im Club seine ersten Schritte geht. Unter dem Strich hat sich seine Situation im Club trotz (oder eben vielleicht gerade wegen) der Rekrutenschule klar verbessert. Stettler hat, auch dank der physischen Arbeit in Magglingen, eine optimale Vorbereitung hinter sich bringen können, in der er sowohl links wie rechts aussen als Verteidiger zum Zug gekommen ist. Für ihn ist der Karriereweg bislang optimal aufgegangen.

Vorselektion durch den SFV
Zweimal im Jahr bietet die Schweizer Armee eine Spitzensport-Rekrutenschule an. Von November bis März für die Sommersportler, zu welchen auch die Fussballer gezählt werden, von April bis Oktober für die Wintersportler. Bedingung für eine Aufnahme ist eine klare Perspektive ganz an die internationale Spitze. 18 Athletinnen und Athleten werden gezielt als sogenannte Zeitmilitär-Spitzensportler angestellt. Für die Fussballer ist die Spitzensport-Rekrutenschule das ideale Format, in der aktuell 35 Sportlerinnen und Sportler involviert sind. Eine Vorselektion findet durch den Schweizerischen Fussballverband statt. Heinz Moser, Verantwortlicher für die Auswahlen und die Karriereplanung im Projekt «Footuro», erstellt eine vorläufige Liste von Kandidaten, die im Anschluss zu einem ausführlichen Eignungsgespräch bei der Armee eingeladen werden. Je nach Verfügbarkeit werden dann die definitiven Plätze vergeben. Aktuell sind mit Denis Zakaria (BSC Young Boys), Nicolas Stettler (FC Zürich) und Martin Angha (FC St. Gallen) drei Spitzenfussballer in der Rekrutenschule in Magglingen.

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